Der Pilgrim (Huub de Lange): Difference between revisions
mNo edit summary |
m (→Original text and translations: Applied newest form of Text template, removing <br> tags at the end of lines) |
||
Line 22: | Line 22: | ||
==Original text and translations== | ==Original text and translations== | ||
{{Text|German | {{Text|German| | ||
Noch in meines Lebens Lenze | |||
War ich, und ich wandert' aus, | |||
Und der Jugend frohe Tänze | |||
Liess ich in des Vaters Haus. | |||
All mein Erbtheil, meine Habe | |||
Warf ich fröhlich glaubend hin, | |||
Und am leichten Pilgerstabe | |||
Zog ich fort mit Kindersinn | |||
All mein Erbtheil, meine Habe | Denn mich trieb ein mächtig Hoffen | ||
Warf ich fröhlich glaubend hin, | Und ein dunkles Glaubenswort, | ||
Und am leichten Pilgerstabe | Wandle, rief's, der Weg ist offen, | ||
Zog ich fort mit Kindersinn | Immer nach dem Aufgang fort. | ||
Denn mich trieb ein mächtig Hoffen | Bis zu einer goldnen Pforten | ||
Und ein dunkles Glaubenswort, | Du gelangst, da gehst du ein, | ||
Wandle, rief's, der Weg ist offen, | Denn das Irdische wird dorten | ||
Immer nach dem Aufgang fort. | Himmlisch, unvergänglich sein. | ||
Bis zu einer goldnen Pforten | Abend ward's und wurde Morgen, | ||
Du gelangst, da gehst du ein, | Nimmer, nimmer stand ich still; | ||
Denn das Irdische wird dorten | Aber immer blieb's verborgen, | ||
Himmlisch, unvergänglich sein. | Was ich suche, was ich will. | ||
Abend ward's und wurde Morgen, | Berge lagen mir im Wege, | ||
Nimmer, nimmer stand ich still; | Ströme hemmten meinen Fuss, | ||
Aber immer blieb's verborgen, | Über Schlünde baut' ich Stege, | ||
Was ich suche, was ich will. | Brücken durch den wilden Fluss. | ||
Berge lagen mir im Wege, | Und zu eines Stroms Gestaden | ||
Ströme hemmten meinen Fuss, | Kam ich, der nach Morgen floss; | ||
Über Schlünde baut' ich Stege, | Froh vertrauen seinem Faden, | ||
Brücken durch den wilden Fluss. | Werf' ich mich in seinen Schooss. | ||
Und zu eines Stroms Gestaden | Hin zu einem grossen Meere | ||
Kam ich, der nach Morgen floss; | Trieb mich seiner Wellen Spiel; | ||
Froh vertrauen seinem Faden, | Vor mir liegt's in weiter Leere, | ||
Werf' ich mich in seinen Schooss. | Näher bin ich nicht dem Ziel. | ||
Hin zu einem grossen Meere | Ach, kein Steg will dahin führen, | ||
Trieb mich seiner Wellen Spiel; | Ach, der Himmel über mir | ||
Vor mir liegt's in weiter Leere, | Will die Erde nicht berühren, | ||
Näher bin ich nicht dem Ziel. | Und das Dort ist niemals hier!}} | ||
Ach, kein Steg will dahin führen, | |||
Ach, der Himmel über mir | |||
Will die Erde nicht berühren, | |||
Und das Dort ist niemals hier! | |||
{{DEFAULTSORT:Pilgrim, Der (Huub de Lange)}} | {{DEFAULTSORT:Pilgrim, Der (Huub de Lange)}} | ||
[[Category:Sheet music]] | [[Category:Sheet music]] | ||
[[Category:Modern music]] | [[Category:Modern music]] |
Revision as of 18:49, 22 March 2015
Music files
ICON | SOURCE |
---|---|
File details | |
Help |
- Editor: Huub de Lange (submitted 2006-10-25). Score information: A4, 17 pages, 409 kB Copyright: Personal
- Edition notes:
General Information
Title: Der Pilgrim
Composer: Huub de Lange
Lyricist: Friedrich Schiller
Number of voices: 4vv Voicing: SATB
Genre: Secular, Lied
Language: German
Instruments: Piano
Published: 2006
Description: #3 from Myrte-Lieder - four settings of poems by Goethe (1/4), Claudius (2) and Schiller (3). Originally written as symphonic Lieder for mezzo soprano.
External websites:
Original text and translations
German text
Noch in meines Lebens Lenze
War ich, und ich wandert' aus,
Und der Jugend frohe Tänze
Liess ich in des Vaters Haus.
All mein Erbtheil, meine Habe
Warf ich fröhlich glaubend hin,
Und am leichten Pilgerstabe
Zog ich fort mit Kindersinn
Denn mich trieb ein mächtig Hoffen
Und ein dunkles Glaubenswort,
Wandle, rief's, der Weg ist offen,
Immer nach dem Aufgang fort.
Bis zu einer goldnen Pforten
Du gelangst, da gehst du ein,
Denn das Irdische wird dorten
Himmlisch, unvergänglich sein.
Abend ward's und wurde Morgen,
Nimmer, nimmer stand ich still;
Aber immer blieb's verborgen,
Was ich suche, was ich will.
Berge lagen mir im Wege,
Ströme hemmten meinen Fuss,
Über Schlünde baut' ich Stege,
Brücken durch den wilden Fluss.
Und zu eines Stroms Gestaden
Kam ich, der nach Morgen floss;
Froh vertrauen seinem Faden,
Werf' ich mich in seinen Schooss.
Hin zu einem grossen Meere
Trieb mich seiner Wellen Spiel;
Vor mir liegt's in weiter Leere,
Näher bin ich nicht dem Ziel.
Ach, kein Steg will dahin führen,
Ach, der Himmel über mir
Will die Erde nicht berühren,
Und das Dort ist niemals hier!