German text
Modernized spelling:
1 Mit fröhlichem Gemüte
Dank ich dir, höchster Gott,
Und freu mich deiner Güte,
Dass du mir hilfst aus Not,
Jagst, schlägst, bringst um die Feinde,
Führst aus mein Sach zurecht,
Du Richter allgemeine
Machst alles gut und schlecht.
2 Die Heiden tust du strafen,
Bringst die Gottlosen um,
Zerbrichst ihr Wehr und Waffen,
Ihr Nam vergeht samt ihn'n,
Ewig dein Nam wird bleiben,
Dein Richtstuhl ist bereit,
Niemand wird's hintertreiben,
Wann du regierst die Leut.
3 Du bist der Schutz des Armen,
Ein' Zuflucht in der Not.
Lässt dich seins Leids erbarmen,
Drum auf dich frommen Gott
Hoffen all, die dich kennen,
Und ehrn den Namen dein,
Wirst dich ihrer nicht schämen,
Ihr Helfer stets zu sein.
4 Zu Zion wohnt der Herre,
Da hat er seinen Herd,
Preiset ihn weit und ferne,
Und rühmt sein Namen wert,
Der Armen er gedenket,
Hält sie in guter Hut,
Er weiß wohl, was sie kränket,
Fraget nach ihrem Blut.
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5 Nur Gnad, Herr, ich begehre,
Sieh an mein Elend groß,
Dein Hülf mir doch gewähre,
Sonst mich der Feind findt bloß,
Du hilfst aus Todesnöten,
Drob will ich fröhlich sein,
Dein Lob und Preis vertreten
In christlicher Gemein.
6 Die Heiden sind gefangen,
In eigner Grub gefällt,
Ihr Fuß ist blieben hangen
Im Netz, das sie gestellt,
Recht muss sich alles schicken,
Wenn Gott übt sein Gericht.
Den Bösen zu verstricken,
Durchs Wort in seim Geticht.
7 Ach dass zur Höllen müssten
Gekehret werden fort,
All die nach ihren Lüsten
Verachten Gottes Wort,
Der Herr wird ja die Armen
Nicht lassen ewiglich,
Er wird sich noch erbarmen
Ihrs Elends gnädiglich.
8 Steh auf, Herr Gott, beizeite,
Lass gehen dein Gericht,
Damit die bösen Leute
Oberhand kriegen nicht,
Gib's ihnen zu verstehen,
Dass sie nur Menschen sind,
Auch ihr Trutz muss vergehen
Vor deiner Macht geschwind.
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German text
Original spelling:
1. Mit fröhlichem Gemüthe/
Dank ich dir/ höchſter Gott/
Und freu mich deiner Güte/
Daß du mir hilffſt aus Noth.
Jagſt/ ſchlegſt/ bringſt umb die Feinde/
führſt aus mein Sach zurecht/
Du Richter allgemeine/
Machſt alles guth und ſchlecht.
2 Die Heyden tuſtu ſtraffen/
Bringſt die Gottloſen umb/
Zerbrichſt ihr Wehr und Waffen/
Ihr Nam vergeht ſampt ihnn.
Ewig dein Nam wird bleiben/
Dein Richtſtuel iſt bereit.
Niemand wirds hintertreiben/
Wann du regierſt die Leut.
3 Du biſt der Schutz des Armen/
Ein Zuflucht in der Noth.
Leſt dich ſeins Leids erbarmen/
Drumb auff dich frommen GOtt
Hoffen all/ die dich kennen/
Und ehrn den Namen dein./
Wirſt dich ihrer nicht ſchemen/
Ihr Helffer ſtets zu ſeyn.
4 Zu Zion wohnt der HErre/
Da hat er ſeinen Herd/
Preiſet ihn weit und ferne/
Und rühmt ſein Namen werth.
Der Armen er gedencket/
Helt ſie in guter Hut/
Er weis wol was ſie krencket/
Fraget nach ihrem Blut.
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5 Nur Gnad/ Herr/ ich begehre/
Sih an mein Elend groß/
Dein Hülff' mir doch gewehre/
Sonſt mich der Feind find bloß.
Du hilffſt aus Todesnöthen/
Drob wil ich fröhlich ſeyn/
Dein Lob und Preis vertreten
In chriſtlicher Gemein.
6 Die Heyden ſind gefangen/
In eigner Grub gefellt/
Ihr Fuß iſt blieben hangen
Im Netz das ſie geſtellt.
Recht muß ſich alles ſchicken/
Wenn Gott übt ſein Gericht/
Den Böſen zu verſtricken/
Durchs Wort in ſeim Geticht.
7 Ach daß zur hellen müſten
Gekeret werden fort/
All die nach ihren Lüſten
Verachten Gottes Wort.
Der Herr wird ja die Armen
Nicht laſen ewiglich/
Er wird ſich noch erbarmen
Ihrs Elends gnädiglich.
8 Steh auff/ HErr Gott/ beyzeite/
Laß gehen dein Gericht/
Damit die böſen Leute
Oberhand kriegen nicht.
Giebs ihnen zu verſtehen/
Daß sie nur Menſchen ſind/
Auch ihr Trutz muß vergehen
Für deiner Macht geſchwind.
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